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Gründungszuschuss in Hessen

Autor/in: | 17. Juli 2024 | Lesezeit: 7 min
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Die Bedingungen für die Gründung eines Unternehmens in Deutschland sind ideal. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung und Finanzierung, wie z. B. den Gründungszuschuss.

Besonders Hessen ist ein idealer Standort aufgrund seiner zentralen Lage in Deutschland, die hervorragende Verkehrsanbindungen bietet, einschließlich des Frankfurter Flughafens, eines der größten internationalen Drehkreuze. Zudem ist Hessen ein bedeutendes wirtschaftliches Zentrum mit einer starken Finanzbranche, einer vielfältigen Industrielandschaft und erstklassigen Bildungs- und Forschungseinrichtungen.

In diesem Artikel wird der Bundesstaat Hessen genauer betrachtet und erklärt, wie man dort am besten einen Antrag auf Gründungszuschuss stellt.

Daten und Fakten zu Hessen

Beginnen wir mit einigen interessanten Fakten über eines der Bundesländer Deutschlands, das in Bezug auf Unternehmensgründungen eine zentrale Rolle spielt:

  • Hessen hat rund 6,42 Millionen Einwohner (Stand: Juni 2023)
  • Es gibt etwa 370.000 steuerpflichtige Unternehmen in Hessen (Stand: 2022)
  • iversifizierte Wirtschaft: Die Wirtschaft in Hessen ist geprägt durch ihre hohe Diversifizierung und Innovationskraft. Wichtige Sektoren sind die Finanzwirtschaft (in Frankfurt am Main), die Industrie, Dienstleistungen sowie Bildung und Forschung. Diese Vielfalt macht Hessen zu einem wirtschaftlich starken und stabilen Bundesland mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von ca. 320 Milliarden Euro (2022).
  • Hohe Innovationskraft: Dies zeigen auch die hohe Anzahl von Patentanmeldungen mit rund 3.800 Patenten.
  • Hessen ist Gründerland in Deutschland: Die meisten Neugründungen in Hessen finden in den großen Städten statt, wobei Frankfurt am Main besonders hervorsticht. Laut einer Studie des Startup Verbandes und startupdetector ist Frankfurt neu auf Platz 3 der Städte mit den meisten Neugründungen in Deutschland. Hessen ist neben Bayern das einzige Flächenland, das über dem Bundesdurchschnitt bei den Neugründungen liegt, wenn man die Zahlen pro 100.000 Einwohner betrachtet (eine Gründungsrate von etwa 3,5%, 49.000 Gewerbeanmeldungen insgesamt). Weitere Städte in Hessen mit einer hohen Anzahl an Neugründungen sind Wiesbaden, Darmstadt und Kassel. Diese Städte profitieren von einer gut ausgebauten Infrastruktur, Nähe zu bedeutenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie starken wirtschaftlichen Netzwerken, die die Gründerszene unterstützen.
  • Trotz der hohen Gewerbesteuerhebesätze in diesen Regionen. Die niedrigsten Gewerbesteuerhebesätze sind in Bad Soden am Taunus (280 %), Eschborn (280 %) und Dreieich (320 %) vorzufinden.
  • Gründungszuschuss (2024): Im Juni 2024 erhielten in ganz Deutschland 21.000 Personen, die ein eigenes Unternehmen gründen wollten, Unterstützung durch den Gründungszuschuss, davon ca. 1.200 Gründer aus Hessen.

Förderprogramme in Hessen

Die Gründerszene in Hessen zeichnet sich durch eine lebendige und dynamische Struktur aus, die stark von der zentralen Lage und der guten Infrastruktur des Bundeslandes profitiert. Hier sind einige charakteristische Merkmale:

  • Starke Unterstützung und Finanzierung: Hessen Kapital III hat kürzlich 10 Millionen Euro EU-Mittel erhalten, um Start-ups in der Seed-Phase zu unterstützen. Dies fördert Gründungs-, Innovations- und Wachstumsvorhaben und stärkt die Start-up-Szene in Hessen.
  • Städte mit hoher Gründungsaktivität: Frankfurt am Main ist ein zentraler Hub für Neugründungen und hat es unter die Top 3 Städte Deutschlands für Start-ups geschafft. Auch Kassel weist eine starke Gründerszene auf, die von der zentralen Lage, der optimalen Verkehrsanbindung und dem engen Austausch mit der Universität Kassel profitiert.
  • Vielfältige Branchen: Die Gründerszene in Hessen ist breit gefächert und umfasst Branchen wie Automotive, Mobilität, Maschinenbau, Umwelt und Energie. Besonders Kassel ist in diesen Bereichen stark vertreten und bietet für Gründer zahlreiche Möglichkeiten.
  • Green Start-ups: Ein Drittel der Start-ups in Hessen sind Green Start-ups, die sich auf nachhaltige Geschäftsideen konzentrieren. Das Land fördert aktiv die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft und unterstützt innovative, umweltfreundliche Geschäftsideen.
  • Innovationscluster und Netzwerke: Hessen intensiviert die Unterstützung für innovative Start-ups durch neue Innovationscluster, wie das Frankfurter Gründerzentrum TechQuartier, das die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Start-ups und etablierten Unternehmen fördert.

Diese vielfältigen Unterstützungsangebote und die starke Vernetzung innerhalb der Gründerszene machen Hessen zu einem attraktiven Standort für Start-ups und innovative Unternehmen. Zudem gibt es (neben dem Gründungszuschuss) in Hessen auch eine Vielzahl von weiteren Förderprogrammen, die darauf abzielen, Gründer und Start-ups zu unterstützen. Nachfolgend sind einige der wichtigsten Programme kurz aufgelistet:

  • push! - Das Stipendium für dein Start-up in Hessen: Dieses Programm richtet sich an Start-ups in der Frühphase und bietet finanzielle Unterstützung von bis zu 40.000 Euro. Es soll Gründerinnen und Gründer bei der Umsetzung innovativer Geschäftsideen und der Entwicklung marktfähiger Produkte und Dienstleistungen unterstützen.
  • Innovationskredit Hessen: Der Innovationskredit bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Mid-Caps Kredite zwischen 100.000 und 7,5 Millionen Euro zur Finanzierung von Innovations- und Wachstumsvorhaben.
  • Mikrodarlehen (MikroCrowd): Für kleinere Finanzierungsbedarfe bietet dieses Programm Darlehen zwischen 3.000 und 35.000 Euro an. Es unterstützt insbesondere Kleinstunternehmen und Start-ups in der Gründungsphase.
  • Bürgschaftsbank Hessen (BB H): Diese Bank bietet Bürgschaften bis zu 2 Millionen Euro an, um die Kreditvergabe an Gründer und bestehende Unternehmen zu erleichtern. Spezielle Programme wie “Bürgschaft ohne Bank” richten sich an Gründer und Nachfolger.
  • Hessen Kapital: Dieses Programm stellt stille und offene Beteiligungen zwischen 200.000 und 5 Millionen Euro zur Verfügung. Es unterstützt Start-ups und Wachstumsunternehmen in verschiedenen Phasen ihrer Entwicklung.
  • Technologiefonds Hessen: Mit einem Volumen von 23 Millionen Euro bietet dieser Fonds Beteiligungen zwischen 0,5 und 2,3 Millionen Euro für Start-ups mit nachhaltigen Geschäftsmodellen .
  • DIGI-Zuschuss: Dieses Programm unterstützt hessische KMU bei der Einführung neuer digitaler Systeme und der Verbesserung der IT-Sicherheit mit Zuschüssen zwischen 2.000 und 10.000 Euro.
  • Distr@l: Das Distr@l-Programm fördert digitale Produkt- und Prozessinnovationen sowie Gründungen im digitalen Kontext mit Zuschüssen von bis zu 500.000 Euro. Es richtet sich an etablierte Start-ups und Unternehmen mit innovativen digitalen Vorhaben.

Diese Programme bieten eine breite Palette von Finanzierungs- und Unterstützungsoptionen, um die Gründung und das Wachstum von Unternehmen in Hessen zu fördern. Weitere Informationen und spezifische Antragsbedingungen finden sich auf den entsprechenden Webseiten der Förderinstitutionen.

Speziell den Gründungszuschuss beantragen

Grundsätzlich ist es möglich, dass jeder, der Anspruch auf Arbeitslosengeld (ALG 1) hat, einen Gründungszuschuss zur Unternehmensgründung beantragen kann. Die Arbeitsagentur stellt den Gründungszuschuss nach eigenem Ermessen zur Verfügung und ist keine verbindliche Leistung. Jeder Antrag wird einzeln geprüft, und der entsprechende Sachbearbeiter trifft die Entscheidung über die Förderfähigkeit. 

Zur Beantragung des Gründungszuschusses müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. 

  • Für die selbständige Tätigkeit sind wöchentlich mindestens 15 Stunden in Vollzeit erforderlich. 
  • Es gibt noch einen Anspruch auf ALG1 in Höhe von 150 Tagen.
  • Es ist erforderlich, Belege dafür vorzulegen, dass die erforderlichen Fähigkeiten und Qualifikationen zur Selbstständigkeit vorhanden sind. Es werden vollständige Antragsdokumente benötigt. Die Tragfähigkeit der Geschäftsidee ist gegeben.
  • Im Laufe der vergangenen 24 Monate darf kein Gründungszuschuss erhalten worden sein. 

Daher ist eine sorgfältige Vorbereitung des Antrags notwendig, damit alle Kriterien erfüllt werden. Eine fachkundige Beratung erhöht deutlich die Chancen, den Gründungszuschuss zu bekommen.

Vorgehen in Hessen

Um den Gründungszuschuss in Hessen zu beantragen, gehst Du wie folgt vor:

  1. Vereinbare einen Termin für ein Beratungsgespräch mit Deiner Vermittlungsfachkraft von der zuständigen Arbeitsagentur – telefonisch oder online.
  2. Wenn Deine Vermittlungsfachkraft festgestellt hat, ob der Gründungszuschuss für dich infrage kommt, händigt sie Dir alle relevanten Dokumente, die Du für den Antrag benötigst, aus bzw. diese Dokumente werden in deinem Bereich „Geldleistungen und andere Leistungen“ Dir zur Verfügung gestellt  (= Tag der Antragstellung).
  3. Erstelle nun einen aussagekräftigen und tragfähigen Businessplan sowie fülle die Antragsformulare aus.
  4. Hole die Stellungnahme der fachkundigen Stelle ein und bereite alle weiteren Dokumente vor.
  5. Reiche den Antrag auf Gründungszuschuss Phase 1 online ein, indem du in deinem Profil den Vorgang „Gründungszuschuss Phase 1“ auswählst. Dort hast du die Möglichkeit, den Antrag und die weiteren Dokumente hochzuladen und einzureichen.
  6. Nach erfolgreicher Prüfung findest du den Bewilligungsbescheid in deinem Profil im Bereich „Bescheidablage“, sofern du der Online-Zustellung zugestimmt hast. Ansonsten kommt der Bescheid auch nochmal per Post.

Nachtrag Schritt #1: Agenturen für Arbeit in Hessen

In Hessen gibt es 13 Agenturen für Arbeit, die vor Ort beraten und vermitteln. Diese Agenturen sind über das gesamte Bundesland verteilt und bieten umfassende Dienstleistungen zur Unterstützung von Arbeitsuchenden und Unternehmen an:

  • Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, 36251 Bad Hersfeld
  • Agentur für Arbeit Darmstadt, 64283 Darmstadt
  • Agentur für Arbeit Frankfurt am Main, 60326 Frankfurt am Main
  • Agentur für Arbeit Friedberg, 61169 Friedberg
  • Agentur für Arbeit Gießen, 35390 Gießen
  • Agentur für Arbeit Hanau, 63450 Hanau
  • Agentur für Arbeit Kassel, 34117 Kassel
  • Agentur für Arbeit Korbach, 34497 Korbach
  • Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar, 35576 Wetzlar
  • Agentur für Arbeit Marburg, 35037 Marburg
  • Agentur für Arbeit Offenbach, 63069 Offenbach
  • Agentur für Arbeit Rüsselsheim, 65428 Rüsselsheim
  • Agentur für Arbeit Wiesbaden, 65197 Wiesbaden

Nachtrag Schritt #3: Businessplan erstellen (Hessen)

Wir empfehlen Dir den Businessplan vom Profi erstellen zu lassen (Vergleich), da dies der ökonomischste und sicherste Weg ist, den Gründungszuschuss (mühelos!) bewilligt zu bekommen.

Businessplan für den Gründungszuschuss

Lass uns Deinen Businessplan erstellen, um sicherzugehen, dass er professionell, tragfähig und überzeugend wird. Unsere Experten bringen langjährige Erfahrung und tiefes Branchenwissen mit, um einen maßgeschneiderten Plan zu entwickeln, der genau auf deine Geschäftsidee abgestimmt ist. Wir nutzen aktuelle Marktanalysen und bewährte Methoden, um dir einen Plan zu erstellen, der die fachkundige Stelle und Deine Vermittlungskraft beeindruckt und dir einen klaren Fahrplan für den Erfolg bietet. 

Vertraue auf unsere Expertise, um deine Geschäftsidee optimal zu präsentieren und deine Chancen auf den Gründungszuschuss und damit auf finanzielle Unterstützung sowie geschäftlichen Erfolg zu maximieren.

Nachtrag Schritt #4: Fachkundige Stellen in Hessen

Wir empfehlen Dir Dich zusätzlich von einer lokalen fachkundigen (öffentlichen) Stelle, wie der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK), beraten zu lassen. Diese Stellen bieten nicht nur kostenlose Beratungsgespräche an, sondern bieten auch umfassende Unterstützung für Gründer, einschließlich der Begutachtung von Geschäftsplänen. Dort kannst Du auch die erforderliche Tragfähigkeitsbescheinigung einholen.

Industrie- und Handelskammern (IHK) in Hessen

Die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Hessen sind Organisationen der Wirtschaft, die die Interessen ihrer Mitglieder aus Industrie, Handel und Dienstleistungen vertreten und fördern. Sie bieten Beratung, Weiterbildung und Zertifizierung für Unternehmen und übernehmen hoheitliche Aufgaben wie die Abnahme von Prüfungen und die Führung von Registern. In Deiner Region Hessen gibt es die folgenden Zweigstellen, an die Du dich kostenlos wenden kannst:

  • IHK Kassel-Marburg, 34117 Kassel
  • IHK Lahn-Dill, 35576 Wetzlar
  • IHK Gießen-Friedberg, 35390 Gießen
  • IHK Fulda, 36037 Fulda
  • IHK Limburg, 65549 Limburg
  • IHK Frankfurt am Main, 60313 Frankfurt am Main
  • IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, 63450 Hanau
  • IHK Wiesbaden, 65183 Wiesbaden
  • IHK Offenbach am Main, 63065 Offenbach am Main
  • IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, 64295 Darmstadt

Handwerkskammern (HWK) in Hessen

Die Handwerkskammern (HWK) in Hessen sind Selbstverwaltungsorganisationen des Handwerks, die die Interessen der Handwerksbetriebe vertreten und fördern. Sie bieten Beratungsdienste, Ausbildung und Weiterbildung an und übernehmen hoheitliche Aufgaben wie die Abnahme von Meisterprüfungen und die Führung der Handwerksrolle. In Deiner Region Hessen gibt es die folgenden drei Zweigstellen, an die Du dich kostenlos wenden kannst:

  • Handwerkskammer Kassel, 34121 Kassel
  • Handwerkskammer Wiesbaden, 65189 Wiesbaden
  • Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, 60327 Frankfurt am Main

Gründungszuschuss beantragen mit AVGS-Gutschein in Hessen: Kostenlose und regionale Gründerberatung

Mit dem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) können Arbeitssuchende in Hessen eine kostenlose Beratung zur Verwirklichung ihrer unternehmerischen Ambitionen in Anspruch nehmen. Das Coaching umfasst eine Vielzahl von Themen, darunter die Klärung der Formalitäten bei der Gründung eines Unternehmens, die Erstellung von Geschäfts- und Finanzplänen sowie die Optimierung der Büroorganisation und des Zeitmanagements.

Laut Gesetz haben ALG-I-Empfänger, die seit mindestens sechs Wochen arbeitslos sind, Anspruch auf einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS). Bei ALG-II-Empfängern, Hochschulabsolventen, Aufstockern und anderen Personengruppen liegt die Entscheidung über die Gewährung des AVGS im Ermessen der zuständigen Behörde. Die Anträge können persönlich oder schriftlich gestellt werden. Nach Bewilligung des AVGS kann sich der Betroffene einen Coach aussuchen und die Coachingmaßnahmen in Anspruch nehmen. Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen Coach und Arbeitsamt.

Profitiere auch Du von unserer professionellen Unterstützung mit einem gültigen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) in Hessen. Vereinbare noch heute ein kostenloses Beratungsgespräch und starte erfolgreich in deine berufliche Zukunft!

Fazit

Hessen ist ideal für die Beantragung des Gründungszuschusses und die Gründung von Unternehmen, da es eine starke Unterstützung durch vielfältige Förderprogramme bietet, wie beispielsweise den Innovationskredit und den DIGI-Zuschuss, die finanzielle Hilfen und Beratung für Start-ups umfassen. Die zentrale Lage und hervorragende Infrastruktur, insbesondere in Städten wie Frankfurt am Main, fördern den Zugang zu wichtigen Märkten und Netzwerken. Zudem profitieren Gründer von einem gut ausgebauten Netzwerk aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Innovationsclustern, die den Wissenstransfer und die Entwicklung neuer Technologien unterstützen.