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Das richtige Mindset ist entscheidend

Autor/in: | 5. Dezember 2023 | Lesezeit: 6 min
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Als Selbständiger ist das richtige Mindset (Denkweise, Einstellung) ausschlaggebend: Es schützt Dich nicht nur davor, bei erhöhter Belastung oder in schwierigen Zeiten in einen Burnout zu geraten oder schneller aufzugeben, sondern es hilft Dir auch Herausforderungen zu lieben und anzugehen.

„Was du denkst, bist du. Was du bist, strahlst du aus. Was du ausstrahlst, ziehst du an.“ (Buddha)

Als Selbständiger ist das richtige Mindset (Denkweise, Einstellung) ausschlaggebend: Es schützt Dich nicht nur davor, bei erhöhter Belastung oder in schwierigen Zeiten in einen Burnout zu geraten oder schneller aufzugeben, sondern es hilft Dir auch Herausforderungen zu lieben und anzugehen.

Entwickle ein Growth Mindset

Dr. Carol S. Dweck unterscheidet in ihrem Buch „Mindset: Changing the way you think to fulfil your potential” zwei Formen von Mindset:

  • Fixed Mindset (starr und unflexibel)
  • Growth Mindset (dynamisch und wachstumsorientiert)

Menschen mit einem Fixed Mindset glauben, dass ihre Eigenschaften und Fähigkeiten angeboren und unveränderlich sind. Daher sind sie überzeugt, dass sie nur gewisse „Talente“ und dementsprechend unüberwindbare Grenzen haben. An den Talenten und welche Eigenschaften ihnen zugesprochen werden, messen sie ihren Selbstwert. Fehlschläge würden sie zutiefst verunsichern, ob sie das Talent oder die Eigenschaften wirklich haben. Daher bleiben diese Menschen lieber in ihrer Komfortzone als ein Risiko einzugehen, Fehler zu machen und (daraus) zu lernen.

„Wer keine Fehler macht, macht vermutlich auch sonst nichts.“

Dabei ist es als Gründer so wichtig ins Machen zu kommen und auch mal Fehler zu machen.    
Fehler sind Teil des Prozesses, Deines Wachstums und des Erfolgs.

Menschen mit einem Growth Mindset hingegen sind überzeugt, dass sie sich immer weiterentwickeln und wirklich alles lernen können, wenn sie nur genügend viel Einsatz zeigen und Arbeit hereinstecken. Menschen mit dieser inneren Überzeugung glauben, dass sie zu Veränderungen fähig sind und die Umstände ihres Lebens beeinflussen können: sie lieben Herausforderungen, haben eine unglaubliche Belastbarkeit und können Rückschläge besser verkraften; für sie sind Fehler, Misserfolge oder Scheitern sogar Lernchancen und daher wichtige Schritte zum Erfolg. Letztlich bedeutet ein Growth Mindset, dass man ein Gefühl von mehr Eigenkontrolle über sein Leben hat und diese psychologische Sicherheit ist die Grundlage für hohe Leistungsfähigkeit. Daher sollte jeder Gründer ein entsprechendes Growth Mindset mitbringen bzw. entwickeln.

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Abbildung 1: Growth Mindset: Aus der Komfortzone durch Deine Angstzone in die Lern- und Wachstumszone

Doch wie überwindet man sein Fixed Mindset und entwickelt ein Growth Mindset?

Zunächst einmal kann wirklich jeder ein Growth Mindset entwickeln und jeder hatte bereits ein solches Mindset als Kind: z.B. als wir laufen lernten, haben wir ohne großes Zögern versucht aufzustehen, sind erste Schritte gegangen, hingefallen und dann wieder aufgestanden, bis wir es irgendwann hinbekommen haben – da haben wir auch nicht über unser „ständiges“ Scheitern (hier das „Hinfallen“) nachgedacht. Diese Fähigkeit haben wir nur verlernt: Mit unseren ersten Erfolgen wurde die Komfortzone immer bequemer und wir haben die Angstzone immer mehr vermieden, um unser Erreichtes nicht zu gefährden. Um nun ein Growth Mindset wieder zu entwickeln, solltest Du besonders häufige Auslöser für Dein (ggf. gelegentlich) vorhandenes Fixed Mindset auflösen:

Herausforderungen: Menschen, die von Herausforderungen getriggert werden, fühlen sich nicht wohl an die Grenze ihrer Kompetenz zu stoßen: sie müssen ihre Komfortzone verlassen und die Angstzone durchqueren, bevor sie in die Lern- und Wachstumszone kommen, denn nur dort lernen wir neue Skills, sammeln neue Erfahrungen und erreichen unsere Ziele – „this is where the magic happens“ (vgl. die obige Abbildung). Menschen mit einem Fixed Mindset allerdings glauben daran, sobald auf diesem Weg erste Probleme auftreten, dass sie eh keine Chance haben, die Herausforderung zu bewältigen und ihr Ziel zu erreichen. Daher neigen sie stark dazu aufzugeben. Wohingegen Menschen mit einem Growth Mindset sich ständig selbst motivieren etwas Neues zu lernen; sie können dadurch (ohne Druck von außen) besser mit typischen Herausforderungen umgehen.

Rückschläge: Ähnlich verhält es sich mit (extrinsischen) Rückschlägen in alltäglichen Situationen: kleine Ereignisse (z.B.~das Wetter) können dabei große Auswirkungen haben und sogar komplette Pläne durchkreuzen. Menschen, die von solchen Rückschlägen getriggert werden und ein Fixed Mindset haben, sehen solche Ereignisse als unüberwindbare Blockade und glauben daher, genauso gut aufgeben zu können.

Harte Arbeit: Menschen, die „harte Arbeit“ als Auslöser für ihr Fixed Mindset haben, sehen Anstrengung als etwas Sinnloses: Wenn das Ziel zu viel (lang anhaltende) Arbeit erfordert, sind diese Menschen meist schnell überfordert und geben auf; sie vergleichen sich mit anderen und sind entmutigt, wenn sie den Eindruck haben, dass diese mit weniger Anstrengung die gleichen Ziele erreichen. Durch diese selbstbegrenzenden Überzeugungen wird ihnen vermittelt, dass manche Menschen einfach talentierter sind als sie, egal wie viel Arbeit sie investieren. Dabei ist doch harte Arbeit (nicht Talent) die Voraussetzung für Erfolg: Talent ohne harte Arbeit ist letztlich wertlos.

Kritik: Konstruktives („gut gemeintes“) Feedback ist wertvoll, um Fehler zu erkennen und aus diesen zu lernen (z.B. im Profisport ist das gang und gäbe. Menschen, die von Kritik getriggert werden, sehen dieses Feedback als ein Zeichen, dass sie nicht gut genug sind: Sie können ihre Identität nicht von ihrer Leistung trennen, was dazu führt, dass sie das Feedback nicht annehmen und daraus lernen können. Dadurch verbessern sie sich nicht, sondern werden eher frustriert.

Erfolg anderer: Menschen, die von dem Erfolg anderer getriggert werden, vergleichen sich mit diesen. Dabei übersehen sie oftmals, dass diese zwar auf das gleiche Ziel hinarbeiten (bzw. hingearbeitet haben), aber damit i.d.R. schon viel früher angefangen und somit auch länger daran gearbeitet haben. Menschen mit diesem Fixed Mindset fällt es schwer, über diese kleine Form von Neid oder Missgunst hinwegzusehen; dadurch können sie nicht von diesen lernen und verschwenden eher Zeit in Selbstmitleid. Wohingegen Menschen mit einem Growth Mindset keinen Grund sehen, warum sie nicht zu ähnlichen Ergebnissen kommen könnten, wenn sie sich anstrengen. Vielmehr schauen sie sich an, wie diese Menschen das erreicht haben, und sind offen von diesen zu lernen.

Versuche nun Deine Auslöser im Alltag zu identifizieren, diese zu akzeptieren und – trotz Deiner Angst – zu überwinden. Denn Mut ist ja be­kann­ter­ma­ßen nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Fähigkeit es trotzdem zu machen, obwohl man Angst hat – 99% Deiner Ängste malt Dein Gehirn sich selbst aus, das meiste wird jedoch niemals eintreten.

Daher gib niemals auf; sei Dir stets bewusst, dass Du erst verloren hast, wenn Du aufgibst, ansonsten bist Du noch im Spiel. Mit solch einem (Growth) Mindset gibt es wirklich kaum noch Grenzen für Dich, das zu erreichen, was Du willst.

Du hast immer drei Optionen

Wohingegen Menschen mit einem Fixed Mindset in Krisen oder verfahrenen Situationen oftmals nur eine Option sehen, nämlich sowas wie „ich würde ja gerne, aber heute nicht“, können Menschen mit einem Growth Mindset immer auf drei Optionen zurückgreifen: „love it, change it, or leave it“ (dt.: „liebe es, ändere es oder verlasse es.“). Diese Menschen können ihre Situation oder die zugrundeliegende Herausforderung lieben lernen (love it); sie sind nicht in der inaktiven Opferrolle, sie übernehmen Verantwortung und suchen keine Schuld bei anderen, denn ihnen ist stets bewusst, dass sie jederzeit eine Situation, die sie nicht akzeptieren können, auch verändern können (change it); wenn eine Situation (z.B. perspektivloser Job, unglückliche Beziehung, ständiger Geldmangel) sie auf Dauer belastet und sie diese weder lieben lernen noch verändern können, haben diese Menschen auch den Mut die Situation oder den Pfad, auf dem sie sind, zu verlassen (leave it).

Die Erkenntnis, dass Du immer diese drei Optionen hast, ist ein wichtiger Teil bei der Entwicklung eines Growth Mindset. Dazu nehmen Menschen mit einem Growth Mindset ihre Erfolge als Ergebnis eigener Handlungen wahr, sprich sie haben ein hohes Maß an internaler Kontrollüberzeugung, der Glaube der Machbarkeit – vor allem der unerschütterliche Glaube daran, dass die gewählte Option auch machbar ist und sie diese umsetzen können. Denn sie denken immer positiv und lösen negative Glaubenssätze auf: Ob Du denkst „Ich kann das“ oder „Ich kann das nicht“, macht nach dem Gesetz der Anziehung (vgl. selbsterfüllende Prophezeiung) keinen Unterschied, Du wirst durch die Manifestation Deiner Gedanken immer recht behalten; aber nur im ersteren Fall willst Du recht behalten – also denke immer positiv!

Durchhaltevermögen ist die „halbe Miete“

„Ich bin mir sicher, dass Durchhaltevermögen die Hälfte des Unterschieds zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Unternehmen ausmacht.“ (Steve Jobs)

Man hört immer wieder von erfolgreichen Menschen ähnliche Aussagen, wie die obige von Steve Jobs, nämlich dass Durchhaltevermögen bzw. Beharrlichkeit ein essenzieller Erfolgsfaktor ist. Daher schauen wir uns diesen Erfolgsfaktor im Folgenden genauer an.

Beharrlichkeit beschreibt zunächst „eine selbstbestimmte Ausdauer und ein konsequentes Durchhaltevermögen“. Menschen mit Beharrlichkeit haben die Fähigkeit sich dauerhaft zu motivieren, ein Ziel konsequent und auch gegen widrige Umstände stets weiterzuverfolgen. Dabei spielen insbesondere Geduld und eine hohe Frustrationstoleranz eine entscheidende Rolle – übe Dich unbedingt darin!

Zwar ist für die meisten Gründer der Anfang die größte Hürde, aber ein Projekt zu Ende zu bringen oder das anvisierte (große) Ziel zu erreichen, ist die eigentliche Herausforderung. Dennoch machen Gewinner oder Menschen mit einem Growth Mindset solange weiter, bis der Erfolg sich einstellt. Diese Menschen kennen auch die 40%-Regel der US-amerikanischen Spezialeinheit der Navy Seals: Wenn Dir Dein Verstand sagt, dass Du erschöpft bist und unmöglich noch weiter machen kannst, sind erst 40% Deiner tatsächlichen Leistungsfähigkeit erreicht, d.h. Du kannst immer noch auf ungenutzte Reserven an Energie, Motivation und Antrieb zurückgreifen, die jeder besitzt. Wie Du siehst, ist unser Körper mit der richtigen Einstellung bzw. Mindset zu außergewöhnlichem Durchhaltevermögen und Ergebnissen im Stande.

Halte daher durch und gib niemals auf! Klar, Du kannst scheitern, aber wenn Du auf halbem Weg aufgibst, findest Du nie heraus, wie erfolgreich Du hättest sein können.